
Digitale Baugenehmigungen wirkungsorientiert bewerten
Indikatoren, Herausforderungen
und Potenziale
Wie können Städte die Wirkungen von digitalen Baugenehmigungsverfahren systematisch erfassen und steuern, um ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeitsziele zu erreichen?
Digitale Baugenehmigungsverfahren werden als Schlüsseltechnologie für eine effizientere, transparentere und ressourcenschonende Stadtentwicklung angesehen. Die Entscheidung über die Erteilung einer Baugenehmigung betrifft zentrale Nachhaltigkeitsziele, insbesondere die Schaffung von Wohnraum, die Energieeffizienz und die Flächennutzung.
Diese Verfahren sind als komplexe Schnittstellenprozesse zu charakterisieren, in denen technische, rechtliche und planerische Anforderungen interagieren. Obwohl hohe Erwartungen bestehen, sind bislang keine systematischen Ansätze zur Messung des nachhaltigkeitsbezogenen Impacts vorhanden.
Im Rahmen ihres Forschungsaufenthalts am Urban Digitainability Lab hat Dr. Judith Fauth genau hier angesetzt und liefert damit wertvolle Impulse für die Arbeit in digital-nachhaltig agierenden Kommunen.
Zentrale Erkenntnisse
- Der Grad der Digitalisierung bei Genehmigungsprozessen variiert stark zwischen den Kommunen – von Pionieren bis zu frühen Pilotprojekten.
- Die Effekte auf Nachhaltigkeitsthemen werden kaum gemessen, obwohl sie in Bereichen wie Wohnraumschaffung, Energieeffizienz oder Teilhabe relevant wären.
- Die Nutzerzentrierung ist wichtig, scheitert aber oft an rechtlichen oder technischen Hürden.
- Es fehlt an praxisnahen Indikatoren, um digitale Maßnahmen gezielt steuern zu können.
Digitale Baugenehmigungen sind weit mehr als Effizienztools – sie können gezielt zur Nachhaltigkeit beitragen, wenn ihre Wirkung systematisch erfasst und in Verwaltungsstrategien integriert wird.