Das Projekt zielt darauf ab, „Souveränität in der Cloud“ zu operationalisieren, indem ein praxisorientierter Rahmen entwickelt wird, der Theorie und Umsetzung für europäische öffentliche Institutionen verbindet. 

Zentrale Ziele sind die Angleichung von politischen und technischen Fähigkeiten, die Entwicklung anwendbarer Instrumente wie eines Playbooks und von Lehrbeispielen sowie der Kapazitätsaufbau für sichere, regelkonforme und autonome Multi-Cloud-Strategien. Ergebnisse umfassen ein White Paper zum Übergang von der Theorie zur Praxis, ein Proof-of-Concept-Pilotprojekt, eine Community-Initiative zum Wissensaustausch sowie Bildungsressourcen zur Unterstützung von Entscheidungsträgern bei der effektiven Bewältigung von Herausforderungen im Bereich Cloud-Souveränität.

Projektbeschreibung

Herausforderung: Gesellschaftliche Resilienz und strategische Autonomie

Die geopolitischen Spannungen befinden sich auf einem historischen Höchststand, wie auf der Berliner Sicherheitskonferenz 2024 deutlich wurde, die vor eskalierenden Bedrohungen für die NATO an Europas östlicher Flanke warnte. Frieden durch Abschreckung zu sichern, beschränkt sich nicht nur auf konventionelle militärische Fähigkeiten; es erfordert robuste Abwehrmechanismen gegen hybride Kriegsführung – einschließlich Angriffen auf kritische Infrastrukturen, soziale Medien und politische Stabilität. Der Aufbau von Resilienz auf allen Ebenen der Gesellschaft – insbesondere im digitalen Raum – ist unerlässlich, einschließlich Cloud Computing, dem „Betriebssystem“ moderner Gesellschaften.

Während öffentliche Einrichtungen in Europa und ihre Partner Fortschritte bei der Absicherung souveräner Cloud-Infrastrukturen gemacht haben – „Souveränität der Cloud“ – reicht es nicht mehr aus, lediglich europäisch-basierte, rechtlich konforme Angebote bereitzustellen. Organisationen müssen Souveränität in der Cloud auch operationalisierenund in der Lage sein, echte Autonomie und Sicherheit in komplexen Multi-Cloud-Umgebungen zu wahren. Dies erfordert die Übersetzung theoretischer Konzepte in praxisnahe Rahmenwerke, Werkzeuge und Richtlinien, die es öffentlichen Verwaltungen ermöglichen, nicht nur souveräne Infrastrukturen auszuwählen, sondern sich innerhalb dieser auch souverän zu verhalten – also Anwendungen, Daten, Geräte und Nutzer so zu steuern, dass Resilienz gestärkt, potenzielle Angreifer abgeschreckt und demokratische Werte gewahrt werden.

Digitale Souveränität in der Cloud umsetzbar machen

Als Fellow of Practice am TUM Think Tank sieht Philipp eine einzigartige Gelegenheit, interdisziplinäre Expertise zusammenzuführen, um eine Forschungsagenda zu gestalten, die digitale Souveränität in der Cloud umsetzbar macht. Auf diese Weise können wir zur Stärkung der gesellschaftlichen Resilienz und strategischen Autonomie angesichts neuer Cyberbedrohungen beitragen und Europas digitale Infrastruktur als Abschreckungsfaktor und Rückgrat stärken.

Projektziele

  1. Ansatz

Von abstrakt zu operativ: Entwicklung und Verfeinerung eines konzeptionellen Rahmens, der über die Theorie hinausgeht und umsetzbare Praktiken für „Souveränität in der Cloud“ definiert – mit klaren, handlungsorientierten Prinzipien für öffentliche Institutionen.

Integration von Politik und Technologie: Abstimmung rechtlicher, regulatorischer und strategischer Überlegungen mit technischen und organisatorischen Fähigkeiten, um Leitlinien zu erstellen, die europäischen Verwaltungen ermöglichen, Sicherheit, Compliance und Autonomie in Multi-Cloud-Umgebungen aufrechtzuerhalten.

Praktische Werkzeuge und Kapazitätsaufbau: Erstellung eines Playbooks, von Lehrfällen und Workshop-Formaten, die Entscheidungsträgerinnen und Praktikerinnen befähigen, Komplexität effektiv zu bewältigen – zur Stärkung von Abschreckung und Resilienz durch konkrete Maßnahmen.

2. Ergebnisse

Theory-to-Practice Paper: Erstellung eines kompakten White Papers, das „Souveränität in der Cloud“ greifbar definiert. Die Konzepte werden in bestehenden EU-Vorgaben, staatlicher Politik und den Möglichkeiten von Cloud-Anbietern verankert, um ein kohärentes Rahmenwerk zu schaffen, das Politik und technische Verantwortung verknüpft.

Proof-of-Concept (PoC): Partnerschaft mit einem souveränen Cloud-Anbieter und einer öffentlichen Einrichtung zur Erprobung des Frameworks.

Wissenstransfer und Community-Building: Nutzung der Plattform Digital Sovereignty Talks und Ausrichtung kuratierter Roundtables am TUM Think Tank. Einbeziehung von politischen Entscheidungsträgerinnen, Cloud-Anbietern, Cybersicherheits-Expertinnen und Wissenschaftler*innen zur Verfeinerung und Belastungsprobe des Frameworks.

Didaktische Integration und Tools: Entwicklung eines Lehrbeispiels – angelehnt an das Format meines „OpenAI Board Drama“-Falls – zur Darstellung realer Souveränitätsdilemmata in der Cloud. Erstellung eines Playbooks mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen, das Organisationen bei der Umsetzung robuster Multi-Cloud-Strategien unterstützt, um Resilienz zu fördern und digitale Abschreckung zu ermöglichen.

Sovereignty-in-the-Cloud Playbook: Ein umfassender, handlungsorientierter Leitfaden, der europäischen Verwaltungen hilft, digitale Souveränität in Multi-Cloud-Umgebungen operativ umzusetzen.

Über Philipp Müller

Philipp setzt sich engagiert für die resiliente digitale Transformation von Regierungen, multilateralen Institutionen und der globalen Gesellschaft ein. Er ist Vice President Public Sector bei DriveLock SE, Fellow am TUM Think Tanksowie Mitglied des BKC Circle am Berkman Klein Center der Harvard University.

Mit leitenden Positionen bei Amazon Web Services, Gartner und DXC bringt Philipp umfassende Erfahrung an der Schnittstelle von Technologie und Politik mit. Er lehrte und forschte an der Tecnológico de Monterrey, der Willy Brandt School of Public Policy und der Harvard Kennedy School.

Als erfolgreicher Autor hat er Bücher und Fachartikel zur digitalen Transformation veröffentlicht. Philipp promovierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU).

Das Fellowship of Practice wird in persönlicher Kapazität durchgeführt.

Team

Philipp Müller

fellow of practiCe

Projekte

Einbindung erfahrener Praktiker in die Arbeit des TUM Think Tanks

Fellowship