Aktivitäten filtern

oder
Typ

Die Zukunft der KI-Regulierung in Europa gestalten

Die EU hat mit Gesetzen wie dem AI Act, dem Data Act und dem Digital Markets Act bereits wichtige Schritte zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz unternommen. Doch wie bewähren sich diese Regelungen in der Praxis? Welche Auswirkungen haben sie auf Bürger*innen – und wie können politische Entscheidungsträger*innen ihre Wirksamkeit bewerten?

AI4POL will genau diese Fragen beantworten. Das Projekt entwickelt KI-gestützte Werkzeuge und datenwissenschaftliche Methoden, um Gesetzgeber*innen und Regulierungsbehörden dabei zu unterstützen, die Auswirkungen ihrer Regelungen zu analysieren – und potenziellen Bedrohungen durch technologische Entwicklungen in nicht-demokratischen Staaten wirksam zu begegnen.

„Europa will innovativ und wettbewerbsfähig sein – ohne seine Werte zu kompromittieren. Das gelingt nur mit einem wirksamen regulatorischen Rahmen und gut informierten Entscheidungsträger*innen in Politik und Verwaltung“, sagt Projektleiter Prof. Jens Prüfer, Direktor des Tilburg Law and Economics Center an der Tilburg University. „Künstliche Intelligenz und Data Science können bei dieser Art der Überwachung sehr hilfreich sein. Wir wollen Politiker*innen unterstützen – denn im Gegensatz zu großen Tech-Konzernen haben sie nicht tausende hochqualifizierte KI-Expert*innen im Team.“

Ein zentraler Schwerpunkt des Projekts AI4POL liegt auf dem Verständnis und der Verbesserung des Verbraucherschutzes.
„Wir wissen bisher nur wenig darüber, wie gut Menschen beispielsweise die Informationen verstehen, die ihnen bei Online-Verträgen bereitgestellt werden – und ob sie einfach auf ‚Okay‘ klicken, weil die Texte viel zu lang und in juristischem Fachjargon verfasst sind“, sagt Gjergji Kasneci, Professor für Responsible Data Science an der Technischen Universität München (TUM). „Wir wollen herausfinden, wie diese Maßnahmen zum Verbraucherschutz wahrgenommen werden, wie Unternehmen und politische Entscheidungsträger*innen nützliches Feedback erhalten können und wie sich die Wirkung von Regulierungen – insbesondere im Bereich digitaler Dienste und Künstlicher Intelligenz – verbessern lässt. KI-Tools können dabei eine zentrale Rolle spielen, indem sie solche komplizierten Texte verständlich zusammenfassen.“

Im Finanzsektor ist Künstliche Intelligenz mittlerweile ein zentraler Bestandteil von Entscheidungsprozessen – von der Kreditvergabe bis zum algorithmischen Handel. „KI verändert grundlegend, wie Informationen erzeugt und verarbeitet werden. Im Finanzwesen ist sie fester Bestandteil von Entscheidungen geworden – etwa bei Kredit-Scores, Robo-Advisors oder dem algorithmischen Handel. Auch bei der Einhaltung von Vorschriften, der Betrugserkennung und der Sicherheit spielt KI eine zentrale Rolle“, erklärt Professor Sean Ennis, Direktor des Centre for Competition Policy an der University of East Anglia (UEA).„Wir werden sowohl die Chancen als auch die Risiken solcher KI-Anwendungen untersuchen.“

Projektpartner

AI4POL vereint ein internationales Forschungsteam der Tilburg University, der Technischen Universität München (TUM),, derUniversity of East Anglia (UEA), von Visionary Analytics, Centerdata, der Università degli Studi di Roma Unitelma Sapienza, sowie des TUM Think Tank. Dieses vielfältige Konsortium garantiert einen interdisziplinären Ansatz für die Governance Künstlicher Intelligenz – gestützt auf Expertise in Technologie, Ethik, Recht und Wirtschaft.

Das Projekt profitiert außerdem von der Expertise eines hochrangig besetzten Advisory Boards, dem zentrale Akteur*innen angehören – darunter Regulierungsbehörden auf EU- und nationaler Ebene, politische Entscheidungsträger*innen, Verbraucherschutzorganisationen, zivilgesellschaftliche Initiativen sowie Unternehmen aus dem Bereich Künstliche Intelligenz. Ihre Perspektiven sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse des Projekts praxisrelevant sind und den aktuellen regulatorischen Herausforderungen gerecht werden.

Durch die enge Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträger*innen, Regulierungsbehörden, Verbraucherschutzorganisationen und Industriepartnern verfolgt AI4POL das Ziel, Europa nicht nur im globalen Innovationswettlauf rund um Künstliche Intelligenz mitzuhalten, sondern eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung ethischer und wirksamer KI-Regulierung einzunehmen. Das Projekt liefert praxisnahe Erkenntnisse, innovative Werkzeuge und konkrete Rahmenwerke, die Regulierungsbehörden dabei unterstützen, KI verantwortungsvoll zu steuern. AI4POL hat die Mission, eine sicherere, ethischere und bürgerzentrierte KI-Zukunft für Europa zu gestalten. Bleiben Sie dran für aktuelle Einblicke in unsere Forschung, Tools und Veranstaltungen – und begleiten Sie uns auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen KI-Governance in Europa.

TL;DR

AI4POL ist ein internationales Projekt, das durch die EU-Horizon-Förderung finanziert wird. Ziel ist es, europäischen Regulierungsbehörden und politischen Entscheidungsträger*innen die Werkzeuge, Erkenntnisse und Rahmenbedingungen an die Hand zu geben, um Künstliche Intelligenz (KI) wirksam zu regulieren – zum Schutz der Bürger*innen, zur Wahrung der Menschenrechte und zur Förderung vertrauenswürdiger Innovation. Mit einem Schwerpunkt auf Verbraucherschutz und dem Finanzsektor vereint dieses Projekt mit einem Fördervolumen von 3 Millionen Euro Fachleute aus den Bereichen Technologie, Ethik, Recht und Wirtschaft, um neue Maßstäbe für eine ethische KI-Governance zu setzen.

Behalten Sie den Überblick in Sachen Innovation.

Melden Sie sich für unseren Newsletter an und folgen Sie uns auf unseren Social Media Kanälen.