Frontiers in Digital Child Safety
Gestaltung einer kindzentrierten digitalen Umwelt, die Rechte, Selbstbestimmung und Wohlbefinden stärkt
Während digitale Technologien zunehmend in den Alltag integriert werden, stehen Kinder vor nie dagewesenen Chancen – aber auch vor neuen, sich wandelnden Risiken. Über alle Bereiche hinweg – von Eltern und Betreuungspersonen über Politik, Bildung und Technologieentwicklung bis hin zu den Kindern und Jugendlichen selbst – besteht ein gemeinsames Anliegen: Kinder in der digitalen Welt zu schützen, dabei jedoch ihre Autonomie zu achten und ihnen gleichberechtigten Zugang zu den Möglichkeiten des digitalen Raums zu gewährleisten.
Über den Report
“Frontiers in Digital Child Safety: Designing Child-Centered Digital Ecosystems That Support Rights, Agency, and Well-Being” präsentiert eine zukunftsorientierte Vision für digitale Kindersicherheit. Anstatt sich primär auf reaktive, restriktionsbasierte Sicherheitsmaßnahmen zu stützen, untersucht der Bericht innovative Wege, digitale Sicherheit durch kindzentrierte Designstrategien zu fördern, und entwirft eine Roadmap, um Schutz, Rechte, Selbstbestimmung und Wohlbefinden proaktiv in das Fundament digitaler Produkte, Dienste und Politiken einzubetten.
Der Bericht ist das Ergebnis einer einjährigen internationalen und interdisziplinären Initiative einer Arbeitsgruppe aus Forschenden, Designerinnen, Pädagoginnen, Kinderschutzexpertinnen und politischen Entscheidungsträgerinnen. Geleitet wurde die Arbeit von einem akademischen Konsortium unter Vorsitz von Prof. Sandra Cortesi und Prof. Urs Gasser am Think Tank der Technischen Universität München (TUM), in Zusammenarbeit mit dem Berkman Klein Center for Internet & Society der Harvard University sowie dem Institut für Kommunikations- und Medienforschung der Universität Zürich.
Zentrale Beiträge
- Digitale Kindersicherheit als Designchance neu denken: Der Bericht löst sich von reaktiven, restriktiven Modellen und versteht Kindersicherheit stattdessen als Gestaltungsaufgabe, die proaktive, forschungsbasierte und kindzentrierte Interventionen ermöglicht.
- Normatives Fundament basierend auf Kinderrechten, Selbstbestimmung und Wohlbefinden: Der Bericht stützt sich auf die UN-Kinderrechtskonvention (UNCRC) und entwickelt drei zentrale Säulen weiter: Kinder ins Zentrum stellen,
ihre Selbstbestimmung fördern, ihr Wohlbefinden stärken. Diese Prinzipien dienen als Leitlinien für alle vorgeschlagenen Maßnahmen. - Vier strategische und umsetzbare Ansätze für digitale Sicherheit:
Der Bericht beschreibt vier miteinander verbundene Ansätze:
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Designstrategien, die Vertrauen fördern,
- Hilfesuch- und Meldeansätze,
- On-device Interventionen zu Verhaltens- und Kontaktrisiken,
- Bildungs- und UI-Design-Ansätze
Jeder dieser Ansätze enthält konkrete Strategien, Beispiele und Umsetzungsempfehlungen
- Übergreifende Erkenntnisse und Appell zu systemischer Veränderung: Anstelle isolierter Einzelmaßnahmen fordert der Bericht den Aufbau von adaptiven, lernorientierten Sicherheitsökosystemen durch kontinuierliche, sektorübergreifende Zusammenarbeit. Zudem benennt er Spannungsfelder, die transparent ausgehandelt werden müssen.
Forschungsarchiv
Alle im Bericht zitierten Quellen wurden in einem fortlaufend wachsenden Forschungsarchiv zusammengeführt. Die Arbeitsgruppe hofft, dass diese Sammlung eine wertvolle Ressource für Forschende, Praktikerinnen und Fürsprecherinnen darstellt, die ihr Verständnis digitaler Kindersicherheit vertiefen und die bestehende Evidenzbasis weiter ausbauen möchten.
Weitere Beiträge der Mitglieder der Arbeitsgruppe (in Englisch)
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[Blog Post] Larry Magid
Larry Magid: Rethinking Online Safety: Designing With — Not Just For — Kids, June 26, 2025
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[Learning Platform]
The Digital Citizenship+ Resource Platform: An open-access collection of more than 100 educational tools — from lesson plans to interactive visualizations — many of which focus on digital child safety.
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[Blog Post] Sameer Hinduja
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[Master Thesis] Annabel Jones
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[Master Thesis] Kirsten Müller-Daubermann
Download
Hier klicken, um den vollständigen Bericht (in Englisch) herunterzuladen:
Kontaktieren Sie uns
- Gibt es eine Publikation oder Studie, die Ihrer Meinung nach in das Forschungsarchiv aufgenommen werden sollte?
- Möchten Sie ein Roundtable oder ein Community-Gespräch veranstalten?
- Sind Sie interessiert, Bildungsressourcen für Kinder, Eltern/Betreuungspersonen oder Lehrkräfte gemeinsam zu entwickeln?
- Oder möchten Sie dabei helfen, den Bericht in andere Sprachen zu übersetzen oder für bestimmte Gemeinschaften anzupassen?
Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.
Melden Sie sich gerne bei:
Sandra Cortesi (sandra.cortesi@tum.de)
Urs Gasser (urs.gasser@tum.de).
Mitwirkende
Hosts
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Technical University Munich
Urs Gasser
Noha Lea Halim
Camila Hidalgo
Anna Maria Schneider
Markus Siewert -
Department of Communications and Media Research (UZH), University of Zurich
Sandra Cortesi
Anyu Jiang
Annabel Jones
Kirsten Müller-Daubermann -
Berkman Klein Center for Internet & Society, Harvard University
Christopher Bavitz
Madeline McGee
Leah Plunkett -
Working Group
Isobel Acquah, Certa Foundation
Stephen Balkam, FOSI
Michael Best, Georgia Tech
Lionel Brossi, University of Chile; Berkman Klein Center
Ernesto Caffo, S.O.S.- Il Telefono Azzurro Onlus; Fodazione Child; University of Modena
Anne Collier, NetFamilyNews
Sebastian Diaz, Berkman Klein Center
Nathan Freitas, Guardian Project; Berkman Klein Center
Alexa Hasse, Tufts University
Sameer Hinduja, Cyberbullying Research Center, Florida Atlantic University; Berkman Klein Center
Chelsea Johnson, ASML; Berkman Klein Center
Lisa Jones, Crimes against Children Research Centre (CCRC), University of New Hampshire
Laura Jeanne D'arc Kagina, Certa Foundation
Daniel Kardefelt Winther, UNICEF Innocenti
Enkelejda Kasneci, Technical University Munich
Claudia Lampert, Leibniz Institute for Media Research | Hans-Bredow-Institut
Amanda Lenhart, Joan Ganz Cooney Center
Larry Magid, ConnectSafely
Meg Marco, ASML; Berkman Klein Center
Latifah Mariza, Certa Foundation
Leigh McCook, Georgia Tech
Andras Molnar, OECD; Berkman Klein Center
Riana Pfefferkorn, Stanford Institute for Human-Centered AI
Maria Jose Ravalli, UNICEF
Michael Rich, Harvard Medical School
Fanny Rotino, ITU
Lara Schull, ASML; Berkman Klein Center
Fabio Senne, Cetic.br
Elisabeth Sylvan, Brown University; Berkman Klein Center
Rebecca Tabasky, Berkman Klein Center
Amanda Third, Young and Resilient Research Centre, Western Sydney University; Berkman Klein Center
Andrew Zack, FOSI